Gastfreundlich: die Familie Dogrul - von links Nihal, Bahtiye und Naci - bewirtet die Gäste in Ihrem Restaurant lá truva. Selbst verzichten sie im Ramadan, der in diesem Jahr noch bis zum 9. September andauert, tagsüber auf jedes Essen und Trinken. Foto: Fischer


Die 24-jährige Architekturstudentin arbeitet in den Semesterferien im neu eröffneten Restaurant lá truva ihrer Eltern, Kohlenstr. 11. Im Gegensatz zur Tochter sind Vater Naci und Mutter Bahtiye schon erfahrene Profis im Ramadan-Fasten und gleichzeitigem Essen-Zubereiten. Bevor Naci sein eigenes Restaurant eröffnete arbeitete er bereits in der Küche eines türkischen Restaurants am Mattenberg.

Während Naci Dogrul den Pizza- Teig walkt, ist ihm nicht anzumerken, dass er am heutigen Tag noch keinen Schluck und keine Krume gegessen hat. Er lächelt "Das ist Selbstbeherrschung", sagt er.

Auch wenn er kein sehr strenger Muslim sei, gehöre das Fasten im Ramadan für seine Familie zur Religion dazu. Das sei mehr als nur Tradition. Man könne sich besser in seine Gedanken vertiefen, wenn man nicht von mehreren Mahlzeiten abgelenkt ist.

Zum Fastenbrechen am Abend werden sich im Restaurant der Dogruls dann viele Muslime einfinden und neben der typischen Fastenbrecher Speise, getrockneten Datteln, Leckeres aus Nacis Küche verspeisen. " Es gibt so manchen, der nimmt im Ramadan sogar zu statt ab, denn das nächtliche Essen kann gut auf die Hüften gehen", sagt Nihal. Lachend fügt sie hinzu: " bei mir zum Glück nicht."


Link:  Familie Dogrul/ Beim Kochen wird gefastet; HNA Artikel ; 20.08.2010


Quelle: Blickpunkt Wehlheiden, Ausgabe 41; August / Septemer 10